Wissenschaft

Der Inhalt zum Thema Wissenschaft folgt, sobald es die Zeit zulässt. Die letzten Beiträge sind auf der Startseite aufgelistet.

Ich bitte noch um ein wenig Geduld, bis sich hier alles mit mehr Leben gefüllt hat.

Fortsetzung eines wissenschaftlichen Diskurses

Diese Woche sind zwei wissenschaftliche Artikel zum Thema Rituelle Gewalt erschienen, inklusive darauf erfolgter Reaktionen. Insgesamt eine begrüßenswerte Entwicklung, da diese Debatte innerhalb der Fachwelt aufgegriffen werden muss, um langfristig eine Klärung herbeizuführen. Am Montag, den 15. April 2024, eine Kritik von Mokros et al zum Thema Rituelle sexuelle Gewalt, in deren Fokus hauptsächlich durch das Bundesfamilienministerium geförderte Forschungsprojekte standen. Folgende Punkte wurden in dieser Kritik aufgegriffen: Fehlende Befassung mit kritischer Literatur zu ritueller sexueller Gewalt Ungeprüfte und selektive Übernahme von Angaben zu psychischen Störungen Gedächtnispsychologisch unplausible Angaben Darstellung der intentionalen Herbeiführung Dissoziativer Identitätsstörung als Faktum Fehlende Auseinandersetzung mit der Möglichkeit von Suggestionsprozessen Im Kern orientierten sich die Kritisierenden an einer Studie von Nick et al, aus dem Jahr 2018, da diese eine Basis für weitere Studien darstellte.

Report Psychologie - Rituelle Gewalt

In den Monaten September 2023 und November 2023 äußerten sich Susanna Niehaus und Andreas Krause kritisch zu den Forschungsprojekten rund um das Amt der UBSKM und erläuterten, welche Gefahren sich daraus für die Aussagepsychologie und mögliche Opfer ergeben. Nun schließen sich auch deutsche Fachverbände der Kritik an, in Persona Silvia Gubi-Kelm und Luise Greuel, die in Report Psychologie 02/2024 einen ähnlichen Ton anschlagen wie ihre Schweizer KollegInnen. Sie kritisieren nicht nur die unwissenschaftliche Herangehensweise der an das Bundesfamilienministerium herangetragenen Studien, sondern gehen im Detail auf die aktuelle Forschungslage zu den Themen Verdrängung, Mind-Control und Dissoziative Identitätsstörung ein.

Differences Between True and False Autobiographical Memories: A Scoping Review

Ein kurzer Hinweis auf einen von Merle Wachendörfer und Aileen Oeberst voröffentlichten Scoping Review, in denen sich die Autorinnen mit den Unterschieden zwischen echten und falschen autobiographischen Erinnerungen beschäftigen. Wachendörfer, Merle & Oeberst, Aileen. (2024). Differences Between True and False Autobiographical Memories: A Scoping Review. European Psychologist. 28. 10.1027/1016-9040/a000513. Was nach Analyse der zur Verfügung stehenden Studien, Artikel und Berichte herausgearbeitet werden konnte war, dass echte Erinnerungen in der Regel deutlich klarer und lebendiger wahrgenommen wurden und Erzählungen dazu deutlich mehr Wörter enthielten als es bei falschen Erinnerungen der Fall war.

Aileen Oeberst - Gedächtnis und Wirklichkeit

Am 02. Mai 2023 fand am KORTIZES, Institut für populärwissenschaftlichen Diskurs, ein Vortrag zum Thema Gedächtnis und Wirklichkeit statt. Referentin war Frau Prof. Dr. Aileen Oeberst, Psychologische Fakultät Fernuni Hagen, die bereits in einer SWR Reportage zum Thema falsche Erinnerungen befragt wurde und sich gerade einen Platz in Sachen Aufklärungsarbeit zu erarbeiten scheint. In ihrem Vortrag stellt Oeberst eine ihrer Studien vor, in denen Probanden erfolgreich gefälschte Erinnerungen eingepflanzt werden konnten und anschließend versucht wurde, diese wieder rückgängig zu machen.

Die PLURV Taxonomie und kognitive Fehlschlüsse

Wenn ein Thema emotional aufgeladen ist, lasse ich mich gerne zu einer Diskussion hinreißen, obwohl ich über keinerlei echtes Wissen verfüge. Für die Basis einer sachliche Diskussion wäre das allerdings notwendig. Konstantin, vom YouTube-Kanal Gesundheit und Wissenschaft, hat es in seinem ersten Video zur Reihe “PLURV-Strategien der Desinformation” passend formuliert: Wenn wir ehrlich sind, fast alles von dem, was wir wissen haben wir nicht selbst herausgefunden, sondern von Personen oder Institutionen, denen wir vertrauen.