Informationen zur Verschwörungstheorie (satanisch) ritueller Gewalt
Wer eine Einführung zum Thema Satanic Panic sucht, dem sei der Artikel der englischen Wikipedia ans Herz gelegt.
In diesem Blog wird vermehrt auf bestehende Berichterstattung und bereits vorhanden Diskussionen zu dem Thema verwiesen.
Ebenso möchte ich auf die FAQ dieses Blogs hinweisen, in der ich mich zu wichtigen Punkten diverser Diskussionen positionieren möchte.
Weitere Empfehlungen, zu anderen Webseiten die sich mit dem Thema Satanic Panic / Rituelle Gewalt beschäftigen, befinden sich auf der Seite “Links”.
In einem Beitrag von SWR2 Wissen, beschäftigt sich Jochen Paulus mit der Frage, ob Erinnerungen an sexuellen Missbrauch eingeredet werden können.
Der Bericht beginnt mit Petra Stern, die bereits in der VOLLBILD-Reportage “Seelenbrecher? Missbraucht eine Psycho-Sekte Gewalt-Opfer?” zu sehen war. Damals recherchierte Rabea Westarp zu fragwürdigen Methoden einer Hamburger Heilpraktikerschule.
Die Sendung des SWR2 beschäftigt sich mit einem breiten Spektrum an Themen wie Verdrängung, den Memory Wars, der Dissoziativen Identitätsstörung und Mind-Control.
In den Monaten September 2023 und November 2023 äußerten sich Susanna Niehaus und Andreas Krause kritisch zu den Forschungsprojekten rund um das Amt der UBSKM und erläuterten, welche Gefahren sich daraus für die Aussagepsychologie und mögliche Opfer ergeben.
Nun schließen sich auch deutsche Fachverbände der Kritik an, in Persona Silvia Gubi-Kelm und Luise Greuel, die in Report Psychologie 02/2024 einen ähnlichen Ton anschlagen wie ihre Schweizer KollegInnen.
Sie kritisieren nicht nur die unwissenschaftliche Herangehensweise der an das Bundesfamilienministerium herangetragenen Studien, sondern gehen im Detail auf die aktuelle Forschungslage zu den Themen Verdrängung, Mind-Control und Dissoziative Identitätsstörung ein.
Ein kurzer Hinweis auf einen von Merle Wachendörfer und Aileen Oeberst voröffentlichten Scoping Review, in denen sich die Autorinnen mit den Unterschieden zwischen echten und falschen autobiographischen Erinnerungen beschäftigen.
Wachendörfer, Merle & Oeberst, Aileen. (2024). Differences Between True and False Autobiographical Memories: A Scoping Review. European Psychologist. 28. 10.1027/1016-9040/a000513.
Was nach Analyse der zur Verfügung stehenden Studien, Artikel und Berichte herausgearbeitet werden konnte war, dass echte Erinnerungen in der Regel deutlich klarer und lebendiger wahrgenommen wurden und Erzählungen dazu deutlich mehr Wörter enthielten als es bei falschen Erinnerungen der Fall war.
Obwohl die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (DGPPN) sich im Juli 2023, gemeinsam mit weiteren Fachgesellschaften, noch kritisch zur entstehenden “Rituelle Gewalt” Debatte positionierte, wandte diese sich nun mit einem eigenen Schreiben an den ZDF-Fernsehrat, um sich für die erneute Veröffentlichung der “Rituelle Gewalt” Sendung des ZDF Magazin Royale auszuprechen.
In einem Interview mit dem Spiegel, lobte der DGPPN-Präsident Andreas Meyer-Lindenberg sogar die gute Recherche und klare Herausarbeitung der Probleme innerhalb der Sendung.
In einem Beitrag des WDR, berichtete im letzten Jahr das Magazin Westpol über die Schließung der Beratungsstelle für “Opfer sexueller ritueller Gewalt” am Bistum Münster. Darüber wurde bereits letztes Jahr hier im Blog berichtet.
In einer mir vorliegenden Reaktion auf einen Zuschauerbrief, äußerte sich der beteiligte Redakteur Arne Hell nun derart, dass man bei diesem Beitrag von Haltungsjournalismus ausgehen muss.
Dass der Verein „False Memory“ „umstritten“ ist, legen wir übrigens nicht nur nahe, es ist eine Tatsache.